- 6190 - 1338. Dezember 30. Kloster Trebnitz (Trebnicz, dat.). III° kal. Jan. 1339. Br. Johann, Abt zu Lubens (Leubus, Kr. Wohlau) vom Zisterzienserorden i. d. Bresl. Diöz., bek., daß ihm von Seiten der in Gott geliebten Töchter der Frau Hedwig (geb. Herzogin v. Glogau) [Vgl. Grotefend, Stammtaf. der schles. Fürsten II, 20 u. Haeusler, Gesch. des Fürstentums Oels, S. 318], Äbtissin, u. des Konvents zu Trebnitz vorgetragen worden ist, daß der fürsichtige Mann Thyczco v. Muskow von der gen. Äbtissin m. Zustimmung ihres Konventes 3 Mk. Prager Gr. in Einkünften für 20 Mk. zur Veranstaltung eines Opfers (offertorium), welches die Äbtissin zu bezahlen verpflichtet ist, gekauft hat. Diese 3 Mk. ließ der gen. Thyczco für sein Seelenheil dem jeweiligen Kustos i. Trebnitz. auf, damit derselbe dem dortigen Konvent an einem von ihm zu wählenden Tage in der Fastenzeit eine Mahlzeit oder einen Dienst (uno die in ieiunio unam refectionem siue seruicium) bereite, wobei die Äbtissin für sich u. ihre Nachfolgerinnen gelobte, falls dieser Zins durch Krieg oder Unruhen geringer würde, das Fehlende aus ihren Tischeinkünften bei Strafe der Exkommunikation zu ergänzen. Auf die Bitte der Äbtissin bestätigt nun der Abt diesen zur Losung von Schulden gemachten Verkauf (sc. für 20 Mk.), da er für Kl. u. Konvent nützlich ist, u. trägt der jeweiligen Äbtissin bei Strafe des Ausschlusses von dem Gottesdienste u. sogar der Exkommunikation auf, dem jeweiligen Kustos die gen. 3 Mk. voll u. ganz zu dem gedachten Zwecke auszuzahlen. Z.: Virago, Priorin, Thalka, Unterpriorin, Anna, Kellermeisterin, Dobroska, Siechenmeisterin, u. die andern Schwestern, die Fratres Herr Nycholaus, Prior, Nycholaus, Kustos, Bernhard, Beichtiger, ferner Peter, Kellermeister, Johann, Unterkellermeister, Nycholaus, Kämmerer. Bresl. Staatsarch. Rep. 125 Urk. Kl. Trebnitz 170. Orig. Perg. m. den an Streifen hängenden S. des Abtes Joh. v. Leubus (in spitzrunder Siegelfläche eine männliche, geistliche Figur, wohl des Abtes, m. dem Hirtenstab u. einem Buch i. der linken Hand u. m. der Umschrift: S' . FRIS . IONIS . ABBATIS . DE . LUBENS) u. der Äbtissin Hedwig v. Trebnitz (in spitzrunder Siegelfläche aus rotem Wachs die Mutter Gottes m. dem Christuskinde u. m. der Umschrift: S' SORORIS HEDWIG' * ABBE . D' . TREBNICZ; ohne jede Wappenspur oder ähnliches, welches ihre fürstliche Geburt anzeigen könnte), während von dem dritten, dem runden Konventssiegel, jetzt nur noch die Siegelschale erhalten ist. Auf dem Rücken steht von etwas späterer Hand: "Priuilegium monasterii ex parte Thiczconis de Moskav super tres marcas, de quibus custos prandium facere debet" [Eine Abschr. i. e. Trebnitzer Diplomatar v. J. 1664 (Bresl. Staatsarch. Rep. 135 D 303), fol. 72b/73 vom Orig. trägt die Überschrift: "Die fraw Abbatissin ist unter der pöen excommunicationis verbunden, dem Convente von ihren Abbteil. Tischgefällen drey Marck zu geben."]. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt. |